...auch auf Facebook als Facebookgruppe ToRussiaWithLove vertreten!
Wie ist die Situation für LGBTI in Russland?
Vor 5 Jahren, im Juni 2013, hat das das russische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das sogenannte „homosexuelle Propaganda“ unter Kindern und Jugendlichen zu einer Ordnungswidrigkeit macht. Auch wenn es nicht explizit im Gesetz erwähnt wird, stellt dies einen Angriff auf die freie Meinungsäußerung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit von Homosexuellen und Transgender dar. Die Absicht der russischen Regierung ist es, jegliche (positive) Äußerung über Homosexualität in der Öffentlichkeit zu unterbinden.
Das Gesetz sieht drastische Strafen für diejenigen vor, die zur „Verbreitung von Informationen unter Minderjährigen über nichttraditionelle sexuelle Ausrichtung“ beitragen oder „den gleichen gesellschaftlichen Wert von traditionellen und nichttraditionellen sexuellen Beziehungen“ propagieren. Es gilt generell auch für ausländische Bürger, die mit bis zu 15 Tagen Haft und Ausweisung aus Russland bestraft werden können.
Die russischen Gesetzgeber ignorieren die massive Kritik aus der internationalen LGBTI-Gemeinschaft und ihren UnterstützerInnen in der Zivilgesellschaft. Die Türen in den Kreml sind geschlossen und Proteste stoßen auf taube Ohren.
Es haben sich Gruppen in sozialen Netzwerken gebildet, welche starken Zulauf erleben, die zum Angriff auf LGBTIs aufrufen. Als Ergebnis werden LGBTIs Verfolgung, Erniedrigung und physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt. Diese Taten werden auch oft dokumentiert und über soziale Netzwerke im Internet ausgetauscht – als Warnung und als Aufforderung mitzumachen. Einige LGBTI-Aktivisten sehen ihren einzigen Ausweg in der Flucht aus Russland.
Unsere Aktionen
In diesem Jahr finden in Russland die Fussball Weltmeisterschaften statt. Wir als Queer Football Fanclubs (QFF), die Vereinigung der LGBTI Fussballfanclubs, möchten mit unserer Aktion andere Fans, die sich an den Spielen der WM erfreuen, auf die Situation der LGBTI Community in Russland hinweisen. Dabei möchten wir niemandem die Freude an dem Sport vermiesen, der uns alle fasziniert, sondern ohne erhobenen Zeigefinger dazu ermutigen, über den Tellerrand zu schauen.
Unser Wunsch ist es ausserdem, dass politische Entscheidungsträger die WM zum Anlass nehmen, die russische Regierung zu einer Verbesserung der Situation aufzufordern.
Starten werden wir am 17.05., dem IDAHOBIT-Day (International day against homo-, bi-, inter- and trans*phobia) durch Teilnahme an den jeweiligen Veranstaltungen in Augsburg, Leipzig und München.
Am 10.06. wird es dann an verschiedenen Standorten in Deutschland mit konsularischen Vertretungen Russlands kleine Demonstrationen und Informationsveranstaltungen geben. Termine und Adressen findet Ihr unter "Termine" auf dieser Website.
Weitere Diskriminierungsformen
Natürlich ist auch in Russland Homophobie nicht die einzige Form von Diskriminierung. Oft kommt es zu einer Kombination aus Ressentiments gegen Andersartige, sei es aufgrund äusserer Unterschiede wie Hautfarbe (Rassismus) oder auch "unsichtbarer" oder nicht direkt sichtbarer Merkmale wie Religion (hier insbesondere Antisemitismus) oder allgemeine Weltanschauung.
Auch diese Formen der Diskriminierung und Unterdrückung schliessen wir in unsere Arbeit ein, denn nur gemeinsam können wir eine nachhaltige gesellschaftliche Veränderung erreichen und die schweigende Mehrheit zum Reden bringen.